Und plötzlich kam die Achtsamkeit. Meine Freund*innen erzählten mir begeistert von Meditations-Apps, nutzten Dankbarkeits-Tagebücher, sahen sich motivierende Talks von Menschen an, die mal Manager*innen waren und jetzt geläutert sagen: »Geld ist nicht alles!«. Meine Freund*innen begannen mit Yoga, kauften sich Kalender mit bedeutsamen Innehalt-Aphorismen. Und ich fragte mich: Was haben die Leute?
Einige Jahre später fing es an mit den ersten Erschöpfungsdepressionen in meinem Freundeskreis. Mit lieben Menschen, die in toxischen Anstellungsverhältnissen, zerstörerischen Beziehungen steckten und nicht herausfanden. Die ersten Burn-Out-Diagnosen sammelten sich in meinem Umfeld. Die Krankschreibungen häuften sich. Und ich fragte mich wieder: Was haben die Leute?
Denn mein Leben verlief irgendwie anders. In meinem Leben gab und gibt es drei Säulen: Das Ich, das Hier und das Jetzt. Daran orientiere ich mich. Schon immer, unbewusst. Und ja, mir wurde immer wieder gespiegelt, wie »anders« ich sei. Naiv, unüberlegt, planlos, ohne Ziel und Vision. Egoistisch, realitätsfremd, unbedarft. Das hat mich oft ins Zweifeln und Grübeln gebracht. Aber es gab für mich nie einen anderen Weg, mein Leben zu leben als intuitiv in mich hineinzuspüren, ob ich mich in mir selbst, im Hier und Jetzt richtig und zufrieden fühle.
Und als »die Achtsamkeit kam«, habe ich angefangen mir Gedanken zu machen. Darüber, warum viele Menschen in meinem Umfeld nach anderen Prämissen zu leben scheinen. Und habe verstanden, wie sehr wir alle Teile gegebener, nicht ausgesuchter Systeme und Prägungen sind. Ich habe gelesen und gelesen, diskutiert und wieder gelesen. Systeme erkannt, entlarvt, verstanden. Und habe mich gefragt: Wo stehe ich in alledem? Und plötzlich die Erkenntnis – für mich und für die anderen: Wenn ich das System erkannt und verstanden habe, habe ich auch die Freiheit einer Entscheidung – nämlich, ob ich dabei mitmachen will oder nicht. Diese Erkenntnis ist eine berauschende Freiheit: Es geht anders. Und es tut nicht weh. Im Gegenteil. Was nur noch fehlt, ist die Revolution.
Anja, 47, ist »Word Woman« und Storytellerin. Als Texterin und Markenentwicklerin erzählt sie die Geschichten von Unternehmen, als freie Traurednerin zeichnet sie Wege der Verbundenheit nach, als Verlegerin verleiht sie den Worten anderer Flügel. Sie ist überzeugt: »Geschichten sind die urtümlichste Form der Verbundenheit«.
Und auch wir, teilen ein Stück Geschichte mit Anja und sind uns tief verbunden. Ihr scharfer Geist ist Revolution, gebettet in viel Liebe – zu sich, dem Leben, den Menschen. Wir freuen uns auf freie Gedanken, unendliche Möglichkeiten und der Sehnsucht nach neuer Umsetzungskraft. Anja, Du LOVE REVOLUTION, the stage is yours.